Buchungssätze für Bankgeschäftsvorfälle

Lerne Buchungssätze für Bankgeschäftsvorfälle richtig zu erstellen. Du erhältst praxisnahe Beispiele und verstehst die Grundlagen der Bankbuchführung.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Bankkonto ist ein Aktivkonto in der Buchhaltung, bei dem Zugänge im Soll und Abgänge im Haben gebucht werden - genau umgekehrt zum privaten Kontoauszug.
  • Bankgeschäftsvorfälle folgen klaren Buchungsmustern: Zahlungseingänge werden als "Bank an [Gegenkonto]" und Zahlungsausgänge als "[Gegenkonto] an Bank" erfasst.
  • Häufige Klausurfehler entstehen durch Verwechslung der Kontenseiten beim Bankkonto, falsche Kontenbezeichnungen und die inkorrekte Behandlung von Skonto-Abzügen.

Hallo liebe BWL-Studierende! In diesem Artikel schauen wir uns gemeinsam an, wie du Bankgeschäftsvorfälle korrekt in der Buchhaltung erfassen kannst. Gerade als Anfänger können Bankbuchungen verwirrend sein – aber keine Sorge, mit ein paar klaren Regeln und Beispielen wird das bald zum Kinderspiel.

Inhaltsübersicht

  1. Grundlagen der Bankbuchungen
  2. Die wichtigsten Bankgeschäftsvorfälle und ihre Buchungssätze
  3. Praktische Beispiele mit T-Konten
  4. Typische Fehler und Klausurfallen
  5. Übungsaufgaben zur Festigung
  6. Zusammenfassung

1. Grundlagen der Bankbuchungen

Bevor wir in die konkreten Buchungssätze einsteigen, lass uns kurz die Grundlagen klären:

Das Bankkonto in der Buchhaltung

In der Buchhaltung ist das Bankkonto ein Bestandskonto der Aktivseite. Genauer gesagt gehört es zur Kontenklasse 1 "Finanzkonten". Die typische Kontonummer lautet 1200 oder auch 1800, je nach Kontenrahmen.

Merke dir: Das Bankkonto funktioniert in der Buchhaltung genau umgekehrt zum echten Bankkonto!

  • Soll = Zugang (dein Guthaben steigt)
  • Haben = Abgang (dein Guthaben sinkt)

Stell dir vor, du betrachtest dein Konto nicht als Kunde, sondern aus Sicht der Bank: Wenn dein Guthaben steigt, hat die Bank mehr Schulden dir gegenüber (= Aktivkonto steigt).

2. Die wichtigsten Bankgeschäftsvorfälle und ihre Buchungssätze

Hier sind die häufigsten Bankgeschäftsvorfälle, die du beherrschen solltest:

2.1 Zahlungseingänge

GeschäftsvorfallBuchungssatzErklärung
Kunde bezahlt eine RechnungBank an Forderungen LuLAktivtausch: Geld statt Forderung
Bareinzahlung auf BankkontoBank an KasseAktivtausch: Geld auf Bank statt in Kasse
KreditaufnahmeBank an Verbindlichkeiten gegenüber KreditinstitutenBilanzverlängerung: Aktiva und Passiva steigen
Erhaltene AnzahlungBank an Erhaltene AnzahlungenPassivmehrung mit Aktivmehrung

2.2 Zahlungsausgänge

GeschäftsvorfallBuchungssatzErklärung
Bezahlung an LieferantVerbindlichkeiten LuL an BankAktivminderung mit Passivminderung
Barauszahlung vom BankkontoKasse an BankAktivtausch: Geld in Kasse statt auf Bank
KredittilgungVerbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten an BankBilanzverkürzung: Aktiva und Passiva sinken
Geleistete AnzahlungGeleistete Anzahlungen an BankAktivtausch: Anzahlung statt Bankguthaben

2.3 Bankspezifische Vorgänge

GeschäftsvorfallBuchungssatzErklärung
KontoführungsgebührenSonstige betriebliche Aufwendungen an BankAufwand mit Aktivminderung
ZinsertragBank an ZinserträgeErtrag mit Aktivmehrung
ZinsaufwandZinsaufwendungen an BankAufwand mit Aktivminderung
LastschriftrückgabeForderungen LuL an BankRückbuchung eines Zahlungseingangs

3. Praktische Beispiele mit T-Konten

Lass uns gemeinsam ein paar Beispiele durchgehen, damit du siehst, wie die Buchungssätze in T-Konten aussehen.

Beispiel 1: Der Kunde Meyer bezahlt seine Rechnung über 1.200 € per Überweisung.

Bank (1200)          Forderungen LuL (1100)
----------------------    ----------------------
1.200 |                   | 1.200
      |                   |

Buchungssatz: Bank an Forderungen LuL 1.200 €

Beispiel 2: Wir überweisen unserem Lieferanten Schmidt 800 € zur Begleichung einer offenen Rechnung.

Verbindlichkeiten LuL (3300)    Bank (1200)
--------------------------    ----------------------
800 |                        | 800
    |                        |

Buchungssatz: Verbindlichkeiten LuL an Bank 800 €

Beispiel 3: Die Bank berechnet Kontoführungsgebühren von 12 €.

Sonstige betriebliche           Bank (1200)
Aufwendungen (6300)           ----------------------
----------------------         | 12
12 |                           |
   |                           |

Buchungssatz: Sonstige betriebliche Aufwendungen an Bank 12 €

4. Typische Fehler und Klausurfallen

In der Klausur passieren häufig folgende Fehler – achte besonders darauf:

Fehler 1: Verwechslung der Kontenseiten beim Bankkonto

Viele denken, dass ein Geldeingang auf dem Bankkonto im Haben zu buchen ist (wie beim privaten Kontoauszug). In der Buchhaltung ist es aber genau umgekehrt!

Fehler 2: Falsche Kontenbezeichnungen

Unterscheide genau:

  • "Verbindlichkeiten LuL" (für Lieferantenschulden)
  • "Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten" (für Bankkredite)

Fehler 3: Falsche Zuordnung der Bankgebühren

Bankgebühren sind kein "Zinsaufwand", sondern gehören zu den "Sonstigen betrieblichen Aufwendungen".

Fehler 4: Skonto-Verwirrung

Wenn ein Kunde 2% Skonto abzieht:

  • NICHT: Bank an Forderungen LuL
  • RICHTIG: Bank + Erlösschmälerungen an Forderungen LuL

Beispiel: Kunde bezahlt 980 € statt 1.000 € unter Abzug von 2% Skonto

Buchungssatz: Bank 980 € + Erlösschmälerungen 20 € an Forderungen LuL 1.000 €

5. Übungsaufgaben zur Festigung

Probiere selbst, folgende Aufgaben zu lösen:

Aufgabe 1: Die Firma zahlt den Monatslohn in Höhe von 5.400 € an die Mitarbeiter per Überweisung.

Aufgabe 2: Es gehen Zinserträge in Höhe von 230 € auf dem Bankkonto ein.

Aufgabe 3: Die Firma nimmt einen Bankkredit über 20.000 € auf.

Lösungen:

  1. Löhne und Gehälter an Bank 5.400 €
  2. Bank an Zinserträge 230 €
  3. Bank an Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 20.000 €

6. Zusammenfassung

Das Wichtigste zu Bankgeschäftsvorfällen auf einen Blick:

  • Das Bankkonto ist ein Aktivkonto – Zugänge im Soll, Abgänge im Haben
  • Zahlungseingänge: "Bank an [Gegenkonto]"
  • Zahlungsausgänge: "[Gegenkonto] an Bank"
  • Bankgebühren und Zinsen beeinflussen das Ergebnis (GuV-Konten)
  • Bei Skonto und anderen Abzügen müssen zusätzliche Konten (z.B. Erlösschmälerungen) verwendet werden

Denk daran: Die Buchung von Bankgeschäftsvorfällen folgt immer den grundlegenden Regeln der doppelten Buchhaltung. Wenn du das Wesen des Bankkontos als Aktivkonto verstanden hast, wirst du kaum noch Fehler machen.

Für Prüfungen empfehle ich dir, besonders die verschiedenen Arten von Zahlungseingängen und -ausgängen zu üben und die korrekte Bezeichnung der Konten zu beachten.

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Viel Erfolg bei deinen Prüfungen!

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