Buchungssätze für Rabatte, Skonto und Boni
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Das Wichtigste in Kürze
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Rabatte werden direkt bei der Rechnungsstellung berücksichtigt und mindern den Rechnungsbetrag sofort, während Skonto erst bei der Zahlung relevant wird und eine nachträgliche Korrektur erfordert.
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Bei Skontobuchungen muss immer eine Vorsteuer- bzw. Umsatzsteuerberichtigung vorgenommen werden, da sich der Steuerbetrag auf den Nettobetrag des Skontos bezieht.
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Boni werden als eigenständige Geschäftsvorfälle nachträglich verbucht, nachdem bestimmte Umsatz- oder Abnahmeziele erreicht wurden, und nicht zum Zeitpunkt der ursprünglichen Rechnung.
Einleitung
Wenn du dich mit Buchführung beschäftigst, wirst du schnell feststellen, dass Rabatte, Skonto und Boni wichtige Elemente im Geschäftsverkehr sind. Diese Preisnachlässe beeinflussen nicht nur die Höhe der Forderungen und Verbindlichkeiten, sondern auch den Aufwand und Ertrag eines Unternehmens. In diesem Artikel lernst du, wie du diese Preisnachlässe korrekt verbuchst.
1. Grundlagen: Rabatt, Skonto und Bonus im Überblick
Bevor wir in die Buchungstechnik einsteigen, lass uns die Begriffe kurz definieren:
| Begriff | Definition | Zeitpunkt |
|---|---|---|
| Rabatt | Preisminderung, die bereits bei Vertragsabschluss gewährt wird | Direkt bei Rechnungsstellung |
| Skonto | Preisnachlass für schnelle Zahlung innerhalb einer festgelegten Frist | Nach Rechnungsstellung bei schneller Zahlung |
| Bonus | Nachträgliche Vergütung bei Erreichen bestimmter Abnahme- oder Umsatzmengen | Nach einem bestimmten Zeitraum (meist nachträglich) |
Stell dir vor, wir buchen diese drei verschiedenen Arten von Preisnachlässen gemeinsam. Der Unterschied im Zeitpunkt ist entscheidend für die korrekte buchhalterische Behandlung!
2. Buchung von Rabatten
2.1 Grundsatz der Rabattbuchung
Rabatte werden direkt bei der Rechnungsstellung berücksichtigt. Sie mindern also den Rechnungsbetrag sofort.
2.2 Rabatt beim Wareneinkauf (als Käufer)
Angenommen, du kaufst Waren im Wert von 10.000 € ein und erhältst 10% Rabatt. Auf den rabattierten Betrag wird dann 19% Umsatzsteuer berechnet.
Schritt-für-Schritt Berechnung:
- Warenwert: 10.000 €
- Rabatt (10%): 1.000 €
- Nettobetrag: 9.000 €
- USt (19%): 1.710 €
- Rechnungsbetrag: 10.710 €
Buchungssatz:
Wareneingang 9.000 € |
Vorsteuer 1.710 € |
an Verbindlichkeiten | 10.710 €
T-Konto Darstellung:
Wareneingang | Verbindlichkeiten
-------------------- | --------------------
9.000 | | | 10.710
2.3 Rabatt beim Warenverkauf (als Verkäufer)
Als Verkäufer verbuchst du einen gewährten Rabatt entsprechend auf der Ertragsseite:
Buchungssatz:
Forderungen 10.710 € |
an Umsatzerlöse | 9.000 €
an Umsatzsteuer | 1.710 €
Denk an die Grundregel: Der Erlös wird immer netto (ohne Umsatzsteuer) gebucht.
3. Buchung von Skonto
3.1 Grundsatz der Skontobuchung
Anders als beim Rabatt wird Skonto erst bei der Bezahlung relevant. Hier entstehen daher zwei Buchungen:
- Buchung der Rechnung zum vollen Betrag
- Buchung der Zahlung mit Skontoabzug
3.2 Skonto beim Wareneinkauf (als Käufer)
Angenommen, du kaufst Waren für 1.190 € (inkl. 19% USt = 190 €) und kannst bei Zahlung innerhalb von 14 Tagen 2% Skonto abziehen.
Buchung der Rechnung:
Wareneingang 1.000 € |
Vorsteuer 190 € |
an Verbindlichkeiten | 1.190 €
Buchung der Zahlung mit Skonto (2%):
Verbindlichkeiten 1.190 € |
an Bank | 1.166,20 €
an Skontoertrag | 20,00 €
an Vorsteuerberichtigung | 3,80 €
Berechnung:
- Skonto (2% von 1.000 €) = 20 €
- Vorsteuerberichtigung (19% von 20 €) = 3,80 €
- Zahlung: 1.190 € - 20 € - 3,80 € = 1.166,20 €
Wichtig: In der Klausur passiert hier oft der Fehler, dass die Vorsteuerberichtigung vergessen wird. Denk immer daran: Skonto bezieht sich auf den Nettobetrag, wodurch sich auch die abzugsfähige Vorsteuer ändert!
3.3 Skonto beim Warenverkauf (als Verkäufer)
Als Verkäufer verbuchst du erhaltenes Skonto als Aufwand:
Buchung der Zahlung mit gewährtem Skonto:
Bank 1.166,20 € |
Skontoaufwand 20,00 € |
Umsatzsteuerberichtigung 3,80 € |
an Forderungen | 1.190,00 €
4. Buchung von Boni
4.1 Grundsatz der Bonusbuchung
Boni werden typischerweise nachträglich gewährt, nachdem bestimmte Umsatz- oder Abnahmeziele erreicht wurden. Sie werden daher separat vom ursprünglichen Geschäftsvorgang gebucht.
4.2 Bonus beim Wareneinkauf (als Käufer)
Angenommen, du erhältst einen Bonus von 500 € zzgl. 19% USt (95 €) für erreichte Einkaufsmenge:
Buchungssatz:
Bank 595 € |
an Erhaltene Boni | 500 €
an Vorsteuer | 95 €
4.3 Bonus beim Warenverkauf (als Verkäufer)
Als Verkäufer verbuchst du den gewährten Bonus als Aufwand:
Buchungssatz:
Gewährte Boni 500 € |
Umsatzsteuer 95 € |
an Bank | 595 €
5. Typische Klausurfehler und Fallstricke
Stell dir vor, du sitzt in der Klausur – hier sind die häufigsten Fehlerquellen:
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Verwechslung der Steuerbuchung: Bei Skonto muss die Umsatzsteuer/Vorsteuer berichtigt werden! Der Steuerbetrag bezieht sich auf den Nettobetrag des Skontos.
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Falsche Kontenbezeichnung:
- Bei Skonto: "Skontoertrag" bzw. "Skontoaufwand"
- Bei Boni: "Erhaltene Boni" bzw. "Gewährte Boni"
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Zeitpunkt der Buchung:
- Rabatt: sofort bei Rechnungsstellung
- Skonto: erst bei Zahlung
- Bonus: nachträglich nach Erreichung bestimmter Ziele
6. Anwendungsbeispiel: Kombination von Rabatt und Skonto
In der Praxis können Rabatt und Skonto auch kombiniert auftreten. Betrachten wir folgendes Beispiel:
Ein Unternehmen kauft Waren mit Listenpreis 5.000 €, erhält 10% Rabatt und kann bei Zahlung innerhalb von 14 Tagen zusätzlich 3% Skonto abziehen.
Berechnung:
- Listenpreis: 5.000 €
- Rabatt (10%): 500 €
- Nettopreis nach Rabatt: 4.500 €
- USt (19%): 855 €
- Rechnungsbetrag: 5.355 €
Buchung der Rechnung:
Wareneingang 4.500 € |
Vorsteuer 855 € |
an Verbindlichkeiten | 5.355 €
Buchung der Zahlung mit Skonto (3% auf 4.500 €):
Verbindlichkeiten 5.355 € |
an Bank | 5.226,15 €
an Skontoertrag | 135,00 €
an Vorsteuerberichtigung | 25,65 €
Berechnung Skonto:
- Skonto (3% von 4.500 €) = 135 €
- Vorsteuerberichtigung (19% von 135 €) = 25,65 €
7. Zusammenfassung und Fazit
Die korrekte Verbuchung von Rabatten, Skonto und Boni basiert auf dem Zeitpunkt ihrer Gewährung:
- Rabatte werden direkt bei der Rechnungserstellung berücksichtigt
- Skonto erfordert eine nachträgliche Korrektur bei Zahlung (mit Vorsteuer-/Umsatzsteuerberichtigung)
- Boni werden als eigener Geschäftsvorfall nach Erreichen bestimmter Ziele verbucht
Denk an diese zeitliche Abfolge, dann wirst du in der Klausur keine Probleme haben, die richtigen Buchungssätze zu erstellen. Besonders wichtig ist es, die Steuerberichtigung bei Skonto nie zu vergessen – das ist ein klassischer Klausurfehler!
