Einführung in das Rechnungswesen: Übung mit Grundlagen
Grundübung zur Einführung ins Rechnungswesen.
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Der Deckungsbeitrag gehört zu den wichtigsten Kennzahlen in der Betriebswirtschaft und spielt eine entscheidende Rolle bei strategischen Unternehmensentscheidungen. Als angehender Wirtschaftswissenschaftler stehst du vor der Herausforderung, dieses Konzept nicht nur theoretisch zu verstehen, sondern auch praktisch anzuwenden. Der Deckungsbeitrag zeigt, wie viel vom Verkaufspreis eines Produkts nach Abzug der variablen Kosten übrig bleibt – ein Wert, der maßgeblich über Rentabilität und Erfolg eines Unternehmens entscheidet.
In der heutigen wirtschaftlichen Landschaft, geprägt von steigendem Wettbewerbsdruck und sich schnell verändernden Märkten, wird die Fähigkeit, Deckungsbeiträge präzise zu berechnen und zu interpretieren, immer wichtiger. Doch wie genau berechnest du den Deckungsbeitrag? Welche Faktoren musst du berücksichtigen? Und wie kannst du diese Kennzahl nutzen, um bessere unternehmerische Entscheidungen zu treffen?
Der Deckungsbeitrag (DB) – auch Contribution Margin genannt – stellt die Differenz zwischen den Erlösen und den variablen Kosten dar. Er gibt an, welcher Betrag zur Deckung der Fixkosten und später zur Gewinnerzielung beiträgt.
Im Kern beantwortet der Deckungsbeitrag eine zentrale Frage: Wie viel trägt jedes verkaufte Produkt dazu bei, die fixen Unternehmenskosten zu decken? Diese Information ist entscheidend für:
Der Deckungsbeitrag bildet das Herzstück der mehrstufigen Deckungsbeitragsrechnung, einem leistungsfähigen Controllinginstrument, das in der Teilkostenrechnung verankert ist.
Die Grundformel zur Berechnung des Deckungsbeitrags ist erfreulich einfach:
Deckungsbeitrag = Erlöse - Variable Kosten
Um diese Formel anzuwenden, folge diesen Schritten:
Nehmen wir an, ein Unternehmen stellt Schreibtische her:
Position | Betrag (pro Stück) |
---|---|
Verkaufspreis | 250,00 € |
Variable Kosten: | |
Material | 80,00 € |
Produktionslöhne | 45,00 € |
Variable Fertigungsgemeinkosten | 20,00 € |
Variable Vertriebskosten | 15,00 € |
Summe variable Kosten | 160,00 € |
Deckungsbeitrag (DB) | 90,00 € |
In diesem Beispiel trägt jeder verkaufte Schreibtisch 90,00 € zur Deckung der Fixkosten und später zum Gewinn bei.
Die Deckungsbeitragsrechnung kennt verschiedene Stufen und Varianten, die je nach Analyseziel eingesetzt werden:
Die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung unterscheidet verschiedene DB-Stufen:
Bei jedem Schritt werden weitere Fixkostenarten abgezogen, was eine immer detailliertere Analyse ermöglicht.
Der relative Deckungsbeitrag wird als Prozentsatz ausgedrückt und berechnet sich so:
Relativer Deckungsbeitrag = (Deckungsbeitrag / Erlös) × 100%
Bei unserem Schreibtisch-Beispiel:
Relativer DB = (90 € / 250 €) × 100% = 36%
Dies bedeutet, dass 36% des Verkaufspreises zur Deckung der Fixkosten und zum Gewinn beitragen. Diese Kennzahl eignet sich besonders gut für Vergleiche zwischen verschiedenen Produkten oder Perioden.
Die Break-Even-Analyse bestimmt den Punkt, an dem ein Unternehmen weder Gewinn noch Verlust macht. Der Deckungsbeitrag spielt dabei eine zentrale Rolle:
Break-Even-Menge = Fixkosten / Deckungsbeitrag pro Einheit
Angenommen, unser Unternehmen hat monatliche Fixkosten von 45.000 €:
Break-Even-Menge = 45.000 € / 90 € = 500 Schreibtische
Das Unternehmen muss also 500 Schreibtische pro Monat verkaufen, um die Gewinnschwelle zu erreichen.
Der Deckungsbeitrag ist ein mächtiges Werkzeug für verschiedene unternehmerische Entscheidungen:
Bei begrenzten Ressourcen (z.B. Produktionskapazität) solltest du dich auf Produkte mit dem höchsten Deckungsbeitrag pro Engpasseinheit konzentrieren.
Beispiel: Wenn deine Maschine für Produkt A 2 Stunden braucht und einen DB von 100 € erzielt, während sie für Produkt B 1 Stunde für 60 € DB benötigt, ist Produkt B vorteilhafter (60 € DB/Stunde vs. 50 € DB/Stunde).
Die kurzfristige Preisuntergrenze entspricht den variablen Kosten. Solange ein Produkt einen positiven Deckungsbeitrag erwirtschaftet, lohnt sich der Verkauf kurzfristig – selbst wenn der Preis nicht alle Fixkosten deckt.
Diese Überlegung ist besonders relevant bei:
Definitiv! Bei Make-or-Buy-Entscheidungen vergleichst du deinen eigenen Deckungsbeitrag mit den Kosten für den externen Bezug. Wichtig ist dabei, alle relevanten Kosten zu berücksichtigen, auch indirekte Effekte wie Qualitätsunterschiede oder Lieferrisiken.
Bei der Anwendung der Deckungsbeitragsrechnung lauern einige Fallstricke:
Um diese Probleme zu vermeiden, solltest du die Deckungsbeitragsrechnung mit anderen Controllinginstrumenten kombinieren und regelmäßig überprüfen, ob deine Kostenzuordnungen noch aktuell sind.
Der Gesamtdeckungsbeitrag muss mindestens die Fixkosten decken, damit ein Unternehmen profitabel arbeitet:
Gewinn/Verlust = Gesamtdeckungsbeitrag - Fixkosten
Ist der Gesamtdeckungsbeitrag größer als die Fixkosten, erzielt das Unternehmen einen Gewinn. Ist er kleiner, entsteht ein Verlust.
Diese Beziehung lässt sich auch grafisch darstellen und bildet die Grundlage für Gewinn- und Kostendiagramme, die in der Grenzplankostenrechnung verwendet werden.
Um die Deckungsbeitragsrechnung erfolgreich anzuwenden:
Moderne Excel-Vorlagen und Betriebswirtschaftssoftware erleichtern die Deckungsbeitragsrechnung erheblich. Beliebte Tools sind:
Diese Tools automatisieren Berechnungen und bieten Visualisierungsmöglichkeiten für deine Deckungsbeiträge.
Die Berechnung und Interpretation von Deckungsbeiträgen ist eine zentrale Kompetenz für jeden Wirtschaftsstudierenden. Um dein Wissen zu vertiefen und zu festigen, empfehlen wir dir unsere spezialisierten Lernkarten zur Kostenrechnung und zum Controlling. Mit diesen Lernhilfen kannst du die Konzepte der Deckungsbeitragsrechnung verinnerlichen und sicher anwenden.
Die Deckungsbeitragsrechnung ist mehr als nur eine Berechnungsmethode – sie ist ein strategisches Denken, das dir hilft, wirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Mit jedem berechneten Deckungsbeitrag entwickelst du ein besseres Gefühl für die finanzielle Dynamik von Unternehmen und schärfst deinen Blick für Optimierungspotenziale.
Starte noch heute mit deinen ersten Deckungsbeitragsberechnungen und erschließe dir eine der mächtigsten Analysemethoden der modernen Betriebswirtschaft. Dein zukünftiges berufliches Ich wird es dir danken!
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