Kostenartenrechnung Übung: Einfach erklärt + Übungen

Übe die Zuordnung von Kostenarten mit dieser klar strukturierten Aufgabe.

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Die Kostenartenrechnung bildet das Fundament jedes betrieblichen Rechnungswesens und ist für angehende Wirtschaftswissenschaftler ein absolutes Muss. Als erster Baustein der Kostenrechnung kategorisiert sie alle anfallenden Kosten nach ihrer Art und schafft damit die Basis für weiterführende Berechnungen und Entscheidungen. Doch wie funktioniert die Kostenartenrechnung konkret? Welche Kostenkategorien musst du unterscheiden können? Und wie wendest du das theoretische Wissen in praktischen Übungsaufgaben an?

Was bedeutet Kostenartenrechnung für deinen wirtschaftlichen Erfolg?

Die Kostenartenrechnung ist weit mehr als nur ein theoretisches Konstrukt. Sie liefert dir als zukünftiger Manager oder Unternehmerin essenzielle Informationen für Entscheidungsprozesse. Durch die systematische Erfassung und Kategorisierung aller betrieblichen Kosten nach ihrer Art erhältst du einen detaillierten Überblick über die finanzielle Situation deines Unternehmens.

Die primäre Funktion der Kostenartenrechnung ist die Beantwortung einer einfachen Frage: Welche Kosten fallen in welchem Umfang an? Diese Information bildet die Grundlage für die nachfolgenden Schritte der Kostenrechnung – die Kostenstellenrechnung und die Kostenträgerrechnung.

Wie unterscheidest du die wichtigsten Kostenarten?

Um die Kostenartenrechnung effektiv anwenden zu können, solltest du die verschiedenen Kostenarten sicher unterscheiden können. Hier sind die wichtigsten Klassifikationen:

Nach der Zurechenbarkeit:

  • Einzelkosten: direkt einem Kostenträger (Produkt) zurechenbar
  • Gemeinkosten: nicht direkt zurechenbar, müssen auf Kostenträger verteilt werden

Nach der Beschäftigung:

  • Fixkosten: unabhängig vom Produktionsvolumen
  • Variable Kosten: ändern sich mit dem Beschäftigungsgrad

Nach der Herkunft:

  • Primäre Kosten: entstehen durch externen Ressourcenverbrauch (z.B. Materialkosten)
  • Sekundäre Kosten: entstehen durch innerbetrieblichen Leistungsaustausch

Diese Grundkategorien bilden das Gerüst für ein tieferes Verständnis der Kostenartenrechnung. Für eine umfassende Übersicht empfehlen wir unsere Lernkarten zur Kostenrechnung, die dir helfen, diese Konzepte zu verinnerlichen.

Welche typischen Kostenarten musst du im Auge behalten?

In der Praxis begegnen dir zahlreiche spezifische Kostenarten. Die wichtigsten haben wir hier für dich zusammengestellt:

KostenartBeispieleTypische Klassifikation
MaterialkostenRohstoffe, Hilfsstoffe, BetriebsstoffeVariable Kosten, meist Einzelkosten
PersonalkostenLöhne, Gehälter, SozialabgabenTeils fix, teils variabel
AbschreibungenMaschinen, Gebäude, FahrzeugeFixkosten, meist Gemeinkosten
EnergiekostenStrom, Gas, WasserTeils fix, teils variabel
FremdleistungenBeratung, Wartung, MieteMeist Fixkosten
KapitalkostenZinsen, KreditgebührenMeist Fixkosten

Eine präzise Erfassung dieser Kostenarten ermöglicht es dir, betriebliche Entscheidungen auf solider Datenbasis zu treffen. Die renommierte Controlling-Wiki-Seite bietet weitere Hintergrundinformationen zu den verschiedenen Klassifikationsmethoden.

Wie gehst du bei der praktischen Kostenerfassung vor?

Die Erfassung der Kosten erfolgt in der Praxis meist über ein strukturiertes Kostenartenverzeichnis. Dieses sollte an die spezifischen Anforderungen des Unternehmens angepasst sein und kann beispielsweise nach dem Industriekontenrahmen (IKR) aufgebaut werden.

Die grundlegenden Schritte der Kostenerfassung sind:

  1. Kostenidentifikation: Welche Kosten fallen überhaupt an?
  2. Kostenbewertung: Mit welchem Wert werden die Kosten angesetzt?
  3. Kostenkategorisierung: Zu welcher Kostenart gehören die identifizierten Kosten?
  4. Kostenerfassung: Wie werden die Kosten im System verbucht?

Übungsaufgabe: Wie wendest du die Kostenartenrechnung praktisch an?

Jetzt wird es Zeit für eine praktische Übung. Hier ist eine typische Aufgabe zur Kostenartenrechnung:

Aufgabe: Ein mittelständisches Produktionsunternehmen hat folgende monatliche Kosten:

  • Miete für Produktionshalle: 8.500 €
  • Materialkosten: 25.000 €
  • Löhne der Produktionsarbeiter: 42.000 €
  • Gehälter der Verwaltung: 35.000 €
  • Stromkosten: 12.000 € (davon 75% für Produktion)
  • Abschreibungen auf Maschinen: 7.500 €
  • Kosten für Fremdleistungen (Reinigung): 2.800 €
  • Versicherungen: 4.200 €

Aufgabe: Katalogisiere diese Kosten nach Einzelkosten/Gemeinkosten sowie nach fixen/variablen Kosten. Berechne anschließend die Gesamtkosten sowie den Anteil der Fixkosten an den Gesamtkosten.

Lösung:

KostenartBetrag (€)EinzelkostenGemeinkostenFixkostenVariable Kosten
Miete8.500XX
Materialkosten25.000XX
Produktionslöhne42.000XX
Verwaltungsgehälter35.000XX
Stromkosten Produktion9.000XX
Stromkosten Verwaltung3.000XX
Maschinenabschreibungen7.500XX
Reinigung2.800XX
Versicherungen4.200XX
Summe137.00067.00070.00061.00076.000

Gesamtkosten: 137.000 € Anteil Fixkosten: 61.000 € / 137.000 € = 44,5%

Dies ist nur eine mögliche Klassifizierung. In der Praxis könnten je nach Unternehmenssituation einzelne Positionen anders bewertet werden.

Warum sind Übungen zur Kostenartenrechnung so wertvoll?

Das regelmäßige Üben der Kostenartenrechnung bietet dir mehrere Vorteile:

  1. Festigung des theoretischen Wissens: Du verinnerlichst die Konzepte durch praktische Anwendung.
  2. Vorbereitung auf Prüfungssituationen: Typische Aufgabenstellungen werden dir vertraut.
  3. Praxisnähe: Du entwickelst ein Gespür für realistische Kostenstrukturen.
  4. Methodenkompetenz: Du lernst, systematisch und strukturiert an betriebswirtschaftliche Probleme heranzugehen.

Welche weiteren Übungsressourcen kannst du nutzen?

Um dein Verständnis der Kostenartenrechnung zu vertiefen, empfehlen wir dir folgende zusätzliche Ressourcen:

Für die praktische Anwendung lohnt es sich zudem, mit gängiger Controlling-Software wie SAP oder DATEV vertraut zu werden, da diese in der Unternehmenspraxis häufig für die Kostenrechnung eingesetzt werden.

Der Schlüssel zum Erfolg in der Kostenartenrechnung

Die Kostenartenrechnung bildet das Fundament für ein effektives Controlling und ist damit ein unerlässliches Werkzeug für jede betriebswirtschaftliche Tätigkeit. Mit dem richtigen Verständnis der verschiedenen Kostenarten und regelmäßiger Übung wirst du diese wichtige Disziplin souverän beherrschen.

Das systematische Durcharbeiten von Übungsaufgaben – wie der in diesem Artikel vorgestellten – hilft dir dabei, die Theorie mit der Praxis zu verbinden und dein Wissen zu festigen. Nutze die angebotenen Ressourcen, um deine Kenntnisse kontinuierlich zu erweitern und zu vertiefen.

Denk daran: Eine fundierte Kostenrechnung ist nicht nur für Prüfungen relevant, sondern wird dich durch dein gesamtes Berufsleben begleiten. Jede Investition in dieses Wissen zahlt sich langfristig aus und hilft dir, wirtschaftliche Zusammenhänge besser zu verstehen und fundierte Entscheidungen zu treffen.

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