Skonto buchen – Anleitung mit Buchungssätzen und Beispielen

Skonto buchen gehört zu den grundlegenden Fähigkeiten in der Buchhaltung. Als Wirtschaftsstudent oder angehender Buchhalter musst du verstehen, wie du Skonti bei Eingangs- und Ausgangsrechnungen korrekt verbuchst. In diesem Leitfaden erfährst du, welche Konten angesprochen werden, wie sich Skonto auf Bilanz und GuV auswirkt und wie du typische Fehler vermeidest.

Was ist Skonto? – Definition und wirtschaftlicher Zweck

Skonto ist ein Preisnachlass, den ein Verkäufer seinem Kunden gewährt, wenn dieser die Rechnung innerhalb einer bestimmten Frist bezahlt. Üblich sind Skontosätze zwischen 2% und 3% des Rechnungsbetrags bei Zahlung innerhalb von 7 bis 14 Tagen.

Warum wird Skonto gewährt?

Der wirtschaftliche Zweck des Skontos ist zweifach:

• Für den Verkäufer (Zahlungsempfänger): Verbesserung der Liquidität durch schnelleren Zahlungseingang
• Für den Käufer (Zahlenden): Reduzierung der Gesamtkosten durch den Preisnachlass

Im deutschen Handelsrecht wird Skonto als Preisnachlass behandelt – nicht als Zinsertrag oder -aufwand. Diese Einordnung hat direkte Auswirkungen darauf, wie du Skonto buchen musst.

Gut zu wissen: Laut Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen nutzen etwa 70% der deutschen Unternehmen Skonto als Instrument zur Verbesserung ihrer Liquidität.

Skonto vs. Rabatt – Was ist der Unterschied?

Ein häufiger Irrtum: Skonto und Rabatt sind nicht dasselbe.

• Skonto: Nachlass für schnelle Zahlung, wird erst bei der Zahlung berücksichtigt
• Rabatt: Preisnachlass unabhängig vom Zahlungszeitpunkt, wird direkt auf der Rechnung ausgewiesen

Während du einen Rabatt bereits bei der Rechnungsstellung verbuchst, erfolgt die Buchung des Skontos erst beim Zahlungsvorgang.

Skonto buchen bei Eingangsrechnung: Buchungssatz mit Skonto

Wenn dein Unternehmen eine Rechnung mit Skonto erhält und bei fristgerechter Zahlung den Preisnachlass nutzen kann, spricht man von einer Eingangsrechnung mit Skonto. Du buchst den erhaltenen Skonto als Skontoertrag.

Buchungsablauf: Skonto buchen in zwei Schritten

Die Buchung erfolgt immer in zwei getrennten Schritten:

1. Buchung der Eingangsrechnung (ohne Berücksichtigung des möglichen Skontos)
2. Buchung der Zahlung mit Skonto (Buchungssatz mit Skonto)

Beispiel: Buchungssatz mit Skonto bei Eingangsrechnung

Ausgangssituation: Du erhältst eine Rechnung über Büromaterial im Wert von 1.000 € netto zzgl. 190 € MwSt. (19%). Der Lieferant gewährt 3% Skonto bei Zahlung innerhalb von 14 Tagen. Du zahlst fristgerecht.

Schritt 1: Buchung der Eingangsrechnung

Buchungssatz: Büromaterial 1.000 € / Vorsteuer 190 € an Verbindlichkeiten 1.190 €

Schritt 2: Skonto buchen bei Zahlung – Der Skonto Buchungssatz

Berechnung des Skontos:

• Nettoskonto: 3% von 1.000 € = 30 €
• Skonto auf Vorsteuer: 3% von 190 € = 5,70 €
• Gesamtskonto: 35,70 €
• Zahlbetrag: 1.154,30 €

Skonto Buchungssatz: Verbindlichkeiten 1.190 € an Bank 1.154,30 € / Skontoertrag 30 € / Vorsteuer 5,70 €

Wichtig: Der Skontoertrag (30 €) erscheint in der GuV unter den sonstigen betrieblichen Erträgen und verbessert dein Betriebsergebnis.

Skonto buchen bei Ausgangsrechnung: Rechnung mit Skonto erstellen

Wenn du als Unternehmen eine Rechnung mit Skonto stellst und deinem Kunden einen Preisnachlass anbietest, buchst du den gewährten Skonto als Skontoaufwand.

Beispiel: Buchungssatz mit Skonto bei Ausgangsrechnung

Ausgangssituation: Dein Unternehmen verkauft Waren im Wert von 2.000 € netto zzgl. 380 € MwSt. (19%). Du gewährst 2% Skonto bei Zahlung innerhalb von 10 Tagen. Der Kunde zahlt fristgerecht und nutzt den Skonto.

Schritt 1: Buchung der Ausgangsrechnung

Buchungssatz: Forderungen 2.380 € an Umsatzerlöse 2.000 € / Umsatzsteuer 380 €

Schritt 2: Skonto buchen beim Zahlungseingang

Berechnung des Skontos:

• Nettoskonto: 2% von 2.000 € = 40 €
• Skonto auf Umsatzsteuer: 2% von 380 € = 7,60 €
• Gesamtskonto: 47,60 €
• Eingehender Betrag: 2.332,40 €

Buchungssatz mit Skonto: Bank 2.332,40 € / Skontoaufwand 40 € / Umsatzsteuer 7,60 € an Forderungen 2.380 €

Merke: Der Skontoaufwand (40 €) erscheint in der GuV unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen und mindert dein Betriebsergebnis.

Übersicht: Buchungssatz mit Skonto Beispiele im Vergleich

Diese Tabelle zeigt dir die wichtigsten Skontobuchungen Beispiele auf einen Blick:

Kontonummern für Skonto buchen (SKR 03 & SKR 04)

Hier findest du die wichtigsten Kontonummern zum Skonto buchen:

Hinweis: In vielen Kontenrahmen wird für Skontoertrag und Skontoaufwand dasselbe Konto verwendet. Die Unterscheidung erfolgt über Soll- und Haben-Buchung.

Skonto Aufgaben mit Lösungen – Praxisbeispiele zum Üben

Skonto Aufgabe 1: Buchungssatz mit Skonto bei Eingangsrechnung

Aufgabe: Dein Unternehmen kauft Waren im Wert von 5.000 € netto zzgl. 19% MwSt. Der Lieferant gewährt 3% Skonto bei Zahlung innerhalb von 14 Tagen. Du zahlst fristgerecht. Wie lautet der Buchungssatz mit Skonto?

Schritt 1: Buchung der Eingangsrechnung

• Waren: 5.000 €
• Vorsteuer: 950 €
• Verbindlichkeiten: 5.950 €
• Buchungssatz: Waren 5.000 € / Vorsteuer 950 € an Verbindlichkeiten 5.950 €

Schritt 2: Skonto buchen bei Zahlung

• Nettoskonto: 3% von 5.000 € = 150 €
• Skonto auf Vorsteuer: 3% von 950 € = 28,50 €
• Zahlbetrag: 5.771,50 €
• Skonto Buchungssatz: Verbindlichkeiten 5.950 € an Bank 5.771,50 € / Skontoertrag 150 € / Vorsteuer 28,50 €

Skonto Aufgabe 2: Rechnung mit Skonto bei Ausgangsrechnung

Aufgabe: Dein Unternehmen verkauft Dienstleistungen für 3.000 € netto zzgl. 19% MwSt. Du gewährst 2% Skonto bei Zahlung innerhalb von 10 Tagen. Der Kunde zahlt fristgerecht. Wie buchst du den Skonto?

Schritt 1: Buchung der Ausgangsrechnung

• Umsatzerlöse: 3.000 €
• Umsatzsteuer: 570 €
• Forderungen: 3.570 €
• Buchungssatz: Forderungen 3.570 € an Umsatzerlöse 3.000 € / Umsatzsteuer 570 €

Schritt 2: Skonto buchen beim Zahlungseingang

• Nettoskonto: 2% von 3.000 € = 60 €
• Skonto auf Umsatzsteuer: 2% von 570 € = 11,40 €
• Zahlbetrag: 3.498,60 €
• Buchungssatz mit Skonto: Bank 3.498,60 € / Skontoaufwand 60 € / Umsatzsteuer 11,40 € an Forderungen 3.570 €

Skonto Aufgabe 3: Gemischter Fall – Skontobuchungen Beispiele

Aufgabe: Dein Unternehmen kauft Anlagevermögen für 10.000 € netto zzgl. 19% MwSt. mit 2% Skonto bei Zahlung innerhalb von 7 Tagen. Gleichzeitig verkaufst du Waren für 8.000 € netto zzgl. 19% MwSt. mit 3% Skonto bei Zahlung innerhalb von 14 Tagen. Beide Zahlungen erfolgen fristgerecht. Erstelle alle Buchungssätze.

Einkauf von Anlagevermögen:

Schritt 1: Buchung der Eingangsrechnung

• Anlagevermögen: 10.000 €
• Vorsteuer: 1.900 €
• Verbindlichkeiten: 11.900 €
• Buchungssatz: Anlagevermögen 10.000 € / Vorsteuer 1.900 € an Verbindlichkeiten 11.900 €

Schritt 2: Skonto buchen bei Zahlung

• Nettoskonto: 2% von 10.000 € = 200 €
• Skonto auf Vorsteuer: 2% von 1.900 € = 38 €
• Zahlbetrag: 11.662 €
• Skonto Buchungssatz: Verbindlichkeiten 11.900 € an Bank 11.662 € / Skontoertrag 200 € / Vorsteuer 38 €

Verkauf von Waren:

Schritt 1: Buchung der Ausgangsrechnung

• Umsatzerlöse: 8.000 €
• Umsatzsteuer: 1.520 €
• Forderungen: 9.520 €
• Buchungssatz: Forderungen 9.520 € an Umsatzerlöse 8.000 € / Umsatzsteuer 1.520 €

Schritt 2: Skonto buchen beim Zahlungseingang

• Nettoskonto: 3% von 8.000 € = 240 €
• Skonto auf Umsatzsteuer: 3% von 1.520 € = 45,60 €
• Zahlbetrag: 9.234,40 €
• Buchungssatz mit Skonto: Bank 9.234,40 € / Skontoaufwand 240 € / Umsatzsteuer 45,60 € an Forderungen 9.520 €

FAQ – Häufige Fragen zum Skonto buchen

Wo erscheint Skonto in der GuV?

Skontoertrag (erhaltene Skonti) wird unter den sonstigen betrieblichen Erträgen ausgewiesen. Skontoaufwand (gewährte Skonti) gehört zu den sonstigen betrieblichen Aufwendungen.

Muss ich beim Skonto buchen immer die Umsatzsteuer korrigieren?

Ja, unbedingt. Laut § 17 UStG mindert Skonto die Bemessungsgrundlage für die Umsatzsteuer. Das bedeutet: Bei jedem Buchungssatz mit Skonto musst du auch die Vorsteuer bzw. Umsatzsteuer entsprechend korrigieren.

Wird Skonto vor oder nach Abzug der Umsatzsteuer berechnet?

Skonto wird immer vom Nettobetrag berechnet (also vor Umsatzsteuer). Die Umsatzsteuer wird dann prozentual im gleichen Verhältnis angepasst.

Lohnt sich die Inanspruchnahme von Skonto immer?

Aus finanzieller Sicht fast immer! Ein Skonto von 3% bei Zahlung innerhalb von 14 Tagen entspricht einer effektiven Jahresverzinsung von über 70%. Die Deutsche Bundesbank bestätigt, dass die systematische Nutzung von Skonti Liquidität und Rentabilität erheblich verbessern kann.

Welche Konten spreche ich beim Skonto buchen an?

Bei Eingangsrechnungen: Verbindlichkeiten, Bank, Skontoertrag, Vorsteuer
Bei Ausgangsrechnungen: Forderungen, Bank, Skontoaufwand, Umsatzsteuer

Kann ich Skonto auch bei verspäteter Zahlung in Anspruch nehmen?

Nein. Skonto ist an eine bestimmte Zahlungsfrist gebunden. Zahlst du verspätet, verfällt der Skontoanspruch automatisch.

Zusammenfassung: Skonto buchen – Die wichtigsten Regeln

✅ Skonto buchen erfolgt immer in zwei Schritten: Erst die Rechnung, dann die Zahlung
✅ Skonto mindert die Bemessungsgrundlage für Umsatzsteuer/Vorsteuer
✅ Skontoertrag = Ertrag in der GuV (bei Eingangsrechnungen)
✅ Skontoaufwand = Aufwand in der GuV (bei Ausgangsrechnungen)
✅ Berechnung immer vom Nettobetrag, nicht vom Bruttobetrag
✅ Buchungssatz mit Skonto berücksichtigt immer Bank, Skontokonto und Steuerkonto
✅ Kontonummern beachten: SKR 03 und SKR 04 unterscheiden sich

Jetzt bist du dran: Übe das Skonto buchen mit unseren Beispielen!

Du hast jetzt alle Grundlagen, um Skonto korrekt zu buchen. Die Skonto Aufgaben mit Lösungen oben helfen dir, die Buchungssätze mit Skonto zu üben. Die systematische Nutzung von Skonti ist nicht nur buchhalterisch wichtig, sondern auch ein effektives Instrument zur Liquiditätssteuerung in deinem Unternehmen.

Möchtest du dein Wissen vertiefen? Auf unserer Seite findest du weitere Skontobuchungen Beispiele und Übungen:

👉 Buchungssätze Beispiele – Übungen mit Lösungen

Tipp: Erstelle dir eigene Skonto Aufgaben mit unterschiedlichen Skontosätzen und Fristen. So verinnerlichst du die Buchungslogik und lernst, jeden Buchungssatz mit Skonto sicher zu erstellen!